10 Jahre auf Twitter

Heute, am 8. Mai 2019, bin ich auf den Tag genau seit 10 Jahren auf Twitter. Seitdem hat sich mein Leben verändert. Weil Twitter mir neue Türen öffnete, mich mit wichtigen, wertvollen Menschen verband, mir innovative Wege der Kommunikation aufzeigte. Dank Twitter drücke ich mich heute im Augenblick aus. Und erlebe so anders als vor zehn Jahren … 

 

Reise - und sprich darüber

 

Seit meiner Jugend betrachtete ich die Welt – und versuchte, sie zu beschreiben. Ich wanderte durch mediterrane Städte, saß auf Plätzen, beobachtete die Menschen und hielt all dies in meinen Reisenotizbüchern fest. So entstanden lebendige Impressionen, die meine Erlebnisse auf Reisen widerspiegelten. Die mittels der Kraft des Wortes Erinnerungen schufen.

 

Schon immer träumte ich davon, auf Reisen zu gehen, um davon zu berichten. Schreiben, um davon zu leben – das war die nächste Stufe des Traums. Das tat ich als Journalist mit „klassischen“ Mitteln – zuerst die Pressereise, dann der Reisebericht im Printmedium. Bei der Gestaltung meiner Reisekataloge für Prima Reisen ging ich 2005/06 schon unmittelbarer vor: Ich reiste, fotografierte, diktierte – und fand in meinen Tonaufzeichnungen und Fotografien das Material für ein Magazin im Reisekatalog, ein Kaleidoskop aus Kurztexten und Bildern. In meinen Katalogen für Prima Reisen twitterte ich eigentlich schon, ohne mir dessen bewusst zu sein …

 

Ja, und dann kam Twitter …

 

Am 8. Mai 2009 meldete ich mich mit meinem Account @guenterexel auf Twitter an – und verstand anlässlich der Lichterkette im Juni 2009 schon sehr schnell, dass dieses Medium vieles nachhaltig verändern würde: unsere Wahrnehmung der Umwelt, unseren sozialen Austausch und – aufgrund der zeitnahen Berichterstattung – auch unsere Ansprüche an den Journalismus. Ich nutzte Twitter als Plattform, um mich zu vernetzen, um Wissen zu teilen – und um in Echtzeit von Veranstaltungen zu berichten. Erste Reportagen entstanden: Schon im Dezember 2009 twitterte ich live aus Ägypten von einer touristischen Konferenz. 

 

Diese Twitter-Livereportagen sind zu meiner Trade Mark geworden. Seit nunmehr zehn Jahren berichte ich multimedial und in Echtzeit von Veranstaltungen, Tagungen und Kongressen, von Messen und Barcamps. Ich fotografiere, filme und texte. Ich fasse zusammen, erkläre – und lasse in Interviews und Statements erklären. Ich poste, kuratiere und kommuniziere. Und: Ich habe immer noch einen Riesen-Spaß daran!

 

Twitter, Türöffner in die Zukunft

 

Twitter ist maßgeblich „schuld“ daran, dass ich das tue, was ich heute tue. Vernetzung, Berichterstattung, persönlicher Austausch – all dies wies, ebnete und begleitete den Weg in meine heutigen Tätigkeiten. Über meine Reportagen lernte ich Florian Bauhuber kennen, der mich im Frühjahr 2014 ansprach, ins Netzwerk von Tourismuszukunft zu kommen. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens: Hier bin ich in einem Team Gleichgesinnter, digital denkender Enthusiasten gut aufgehoben und kann mich in meinen Interessen weiterentwickeln. 

 

Zugleich war und ist Twitter jene Plattform, über die ich auch heute noch mein Wissen beziehe und teile. Auf der ich all das ausprobiere, verfeinere und praktiziere, was ich anschließend als Berater weitergeben darf. Mein Umgang mit Fotografie und mobilem Bewegtbild, mein Wissen um die Kommunikation in sozialen Netzwerken: für all das war und ist Twitter mein Türöffner in die (Tourismus-)Zukunft.

 

#TravelLive – Fernweh in 280 Zeichen

 

Schon bald nach meinem Twitter-Einstieg meldete sich die alte Sehnsucht wieder. Reise und sprich darüber … Auch hier gab mir Twitter das Handwerkszeug, um neue Wege zu beschreiten. Bei meiner ersten Reisereportage – einer Pressereise an die Algarve  – war ich noch der viel bestaunte Exot, der ständig in sein Handy tippte. Was machst du da? Wo erscheint das? Das geht?

 

Seitdem hat sich viel geändert. Ich habe mit meinem Reise-Account @TravelLiveCC viele Kontinente bereist. Berichtete live aus dem Urwald und der Wüste. Twitterte Live-Eindrücke aus Ländern wie Brasilien, Kambodscha, Thailand, Mauritius, Jordanien, Portugal, Slowenien, Italien, Griechenland, Ungarn, Frankreich und und und …

 

Aufgrund der Live-Präsenz auf anderen Webseiten bedürfen #TravelLive-Reportagen der langfristigen Planung, Koordination und Vorbereitung. Deshalb war es im letzten, sehr intensiven Beraterjahr 2018 mit Tourismuszukunft auch nicht möglich, Termine für die oft erst kurzfristig eintreffenden Reiseanfragen freizubekommen. 2019 wird dies wieder anders: Im August ist die nächste, einwöchige Reportage aus einer noch wenig bekannten Region in Osteuropa geplant – demnächst mehr!

 

Was Twitter mit mir machte

 

Heute reise, ja lebe ich anders. Ich sehe, formuliere, berichte anders. Durch Twitter habe ich neben dem Wort auch das Bild und das Bewegtbild für mich erschlossen. Ich lebe unmittelbarer, intensiver, im Moment. Und genieße den Austausch rund um meine Erlebnisse. Auch wenn ich alleine unterwegs bin, reise ich nicht mehr alleine.

 

Ja, wenn ich mich nicht am 8. Mai 2009 auf Twitter angemeldet hätte, wäre ich heute ein anderer Mensch …

 

 

Foto: Tourismuszukunft/Greg Snell

 

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